Sprache und Überleben

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Sprache ist keine Lebensnotwendigkeit

Für das schiere Überleben bedurften die frühzeitlichen Menschen der Sprache nicht. Sprache weist also seit jeher weit über die Notwendigkeiten des Überlebens hinaus!

Wir Menschen sind mit einem außergewöhnlichen Stimmapparat ausgestattet. Wie die ausströmende Atemluft unsere Stimmbänder anschwingt und wir mit vielen Muskeln im Mund- und Rachenraum, den Lippen- und Gesichtsmuskeln Laute bilden ist phänomenal.

Und das Summen, Tönen, und emotional bewegte Rufen haben die Vielfalt der menschlichen Ausdrucksfähigkeit um einen differenzierten stimmlichen Ausdruck erweitert, lange bevor aus Lautketten kulturell kodierte Informationen wurden. In der Sprachentwicklung unserer Kinder können wir die menschheitsgeschichtliche Entwicklung hin zum sprachbegabten Wesen erahnen. Die beziehungsvollen, familiären Worte für Mutter und Vater sind Lautketten, die sprachenübergreifend so ähnlich sind, dass Prof. Dr. Jürgen Handke diesen Umstand in dem Video Why the words for "Mom" and "Dad" are so similar across languages behandelt.

Und die Entwicklung der Sprache in der Kindheit verläuft bei allen Menschen unserer Erde auf gleiche Weise und wir alle werden mit der Befähigung für alle lebendigen Sprachen der Welt geboren. Und durch Beschränkung auf die Laute die wir hören entwickeln wir die Sprache unserer Umgebung. Dabei ist die Sprachentwicklung ein Aneignungsprozess der fast so robust ist wie das Laufenlernen. Und das ist schon erstaunlich! Denn, dass der aufrechte Gang etwas ist, das ein Kleinkind nur dann nicht lernt, wenn massive Hindernisse bestehen, leuchtet uns als evolutionär bedingte Überlebensnotwendigkeit ein. Aber Sprache ist eben mehr und ist die Fähigkeit des Menschen sich über Inneres und zeitlich oder räumlich Fernes untereinander auszutauschen.